Stele - Detailfoto

Zur Erinnerung an eine unserer Geburtstagsreisen – Glaubensweg

Nach der Mitgliedsversammlung und der Vorstandswahl erinnere ich an die Fahrt zum Glaubensweg in der ehemaligen Landwehr Rothenburg.

4 Stelen sollte der Künstler Otmar Kleindienst aus Kleinochsenfurt gestalten, die an geschichtsträchtigen Orten auf dem Weg zwischen den Dörfern Reichardsroth, Gailshofen, Ohrenbach, Oberscheckenbach, Groß- und Kleinharbach und Langensteinach an die Flurbereinigung erinnern, Stelen mit Glaubensaussagen. – ein „Glaubensweg“.

Die Taube soll das Wegzeichen sein. Auf Feldwegen, vorbei an Getreide- und Zuckerrübenfeldern, blühenden Wiesengründen, Hecken und kleinen Wäldern begleitet sie uns, egal, ob wir zu Fuß, per Fahrrad oder wie wir mit dem Bus unterwegs sind. 

Turmkirche Reichardsroth

In Reichardsroth, einem kleinen fränkischen Dorf, beginnt die Wanderung. Besuchen wir vorher noch die Turmkirche romanischen Baustils, ehemalige Wallfahrtskirche aus dem 12. Jahrhundert, später von den Johannitern übernommen, dann fast zerfallen. Aber der Turm blieb stehen, heute ein schöner Gottesdienstraum. Im Gasthaus „Zur Frohen Einkehr“ können wir uns noch stärken und vielleicht danach den kleinen Weihen am Waldrand umrunden.

Vor Gailshofen im Wiesengrund, genannt „Armenäcker“, Armenäcker, weil im MA an dieser Stelle Menschen, die zum Tode verurteilt wurden, von Habelsee kommend, einem Gefängnis der Herren zu Habelsee, hier noch einmal ruhen konnten, bevor sie auf der Galgenhöhe hingerichtet wurden.

Stele 1

Die erste Stele lädt zum Innehalten ein: Geschaffen, Schöpfung. Weizen rankt an der Stele empor, formt sich zum Brotlaib, einem Symbol des Lebens. Gott hat die Welt erschaffen, gibt Nahrung und wir sind in der Verantwortung, respektvollmit der Schöpfung umzugehen, sie zu erhalten und nicht auszubeuten.

Psalm 90, 1-2: „Herr, du bist unsere Hilfe für und für. Ehe denn die Berge wurden, und die Erde und die Welt geschaffen wurden, bist du Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit“. Dieses Wort, eingemeißelt in den Muschelkalk, rankt sich um die Säule.

Der 2. Flurstein steht außerhalb der Ortschaft Ohrenbach – Leiden

Das Weizenkorn wird vom Mühlstein zerrieben. Wie Christus zerrieben wurde, aber nicht im Grab blieb, sondern auferstanden ist, so ist es mit dem Weizen, er wächst, reift, gibt neues Leben.

„Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“. Dieses Wort aus Psalm 22 umfasst die Stele.

Hier wurde im Bauernkrieg um Freiheit gekämpft, doch der „Schwarze Haufen“ wurde vom Markgrafen von Ansbach niedergeschlagen. Im Dorf Ohrenbach auf einer Tafel am Brunnen wird daran erinnert.

Weiter pilgern wir zur Stele 3. Sie steht auf einer Anhöhe kurz nach Großharbach.

Stele Hoffnung
Stele Hoffnung

Erlösung

„Der Herr ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten?“ Psalm 27.

Die Stele ist etwas aufgebrochen, die Sonne kann durchleuchten, die Dunkelheit ist erleuchtet. Erlösung für alle.

Wir haben rundum einen Weitblick bis Würzburg, nach BW, zum Schwanberg und -! zurück zu unseren Vorfahren: Keltengräber im nahen Wald und auf dem Schwanberg – allen gilt die Erlösung durch Christus, so hier die Botschaft.

Stele 4

Bevor wir die Stele 4 erreichen, könnten wir kurz Rast machen im Glockenhäusle in Kleinharbach.

Versöhnung, so die Verkündigung der Stele 4. Auf dem Kirchenweg nach Langensteinach steht sie, dort wo in früheren Zeiten für Verstorbene auf dem Weg zum Friedhof in Langensteinach noch ein Vater unser gebetet wurde.

Versöhnung für alle Religionen, deshalb am Fuß des Flursteins eine Pagode, eine Moschee, eine Synagoge, eine Kirche. 

Der Stein ist gespalten, berührt sich oben ganz zart und formt sich zur Taube.

Die Friedenstaube ist ein guter Begleiter durch die abwechslungsreiche fränkische Landschaft, die Ruhe und Geborgenheit ausstrahlt.„Lehre mich tun nach deinem Wohlgefallen, denn du bist mein Gott, dein guter Geist führe mich auf ebener Bahn“, Psalm 143.

Kirche Peter und Paul

Kirche Peter und Paul

Wir halten noch etwas inne in der Markgrafenkirche in Langensteinach bevor wir nach 18 Kilometern den Rundweg in Reichardsroth beenden.

Pilgern und meditieren, dazu lädt der Weg ein.

„Genieße das Leben wie es ist.
Sei dankbar für die Menschen, die dich lieben,
für schöne Erlebnisse, auch für den Alltag, 
der gar nicht immer so grau ist, 
sondern oft so wunderbar sein kann“
– Margot Käßmann

Zum Abschied von Fr. Stöckel aus dem Ersten Vorsitz des Ortsverbandes Ansbach

Fotos und Text J. Stöckel